Als Geschichtsforscher war ich erstaunt zu erfahren, dass die Methoden, die Arthur Conan Doyle seinem berühmten Detektiv Sherlock Holmes zuschrieb, zur Zeit der Veröffentlichung reine Fiktion waren. Weder wurden Zigarettenasche gesammelt noch Fahrradspuren analysiert – diese Techniken gab es schlichtweg nicht.
Zumindest nicht, bis ein französischer Arzt und Jurist sich von diesen Geschichten inspirieren ließ und 1910 das weltweit erste kriminaltechnische Labor ins Leben rief.
Sein Name war Edmond Locard. Er überzeugte den Polizeichef von Lyon, ihm ein kleines Büro und zwei Assistenten zur Verfügung zu stellen, um zu beweisen, dass Wissenschaft zur Aufklärung von Verbrechen beitragen kann. Er erhielt zwei Jahre für dieses Experiment – doch die Zeit lief ihm fast davon, bis er mit der Untersuchung eines Mordes an einer jungen Frau beauftragt wurde. Der Hauptverdächtige hatte ein wasserdichtes Alibi. Doch dank Locards Arbeit wurde der Fall aufgeklärt – und die Forensik als unverzichtbares Werkzeug der Ermittlungsarbeit anerkannt.
Meine Romanheldin Margaret Harkness lebte eine Zeit lang im Süden Frankreichs. Aufgrund der Geschichte, die ich ihr in Doktor Doyle jagt Jack the Ripper gegeben habe, schien es plausibel, dass sie als Journalistin über dieses bahnbrechende Experiment berichten wollte.
Locards grundlegendes Prinzip lautete: „Jede Berührung hinterlässt eine Spur.“ Er argumentierte, dass zwei feste Objekte nicht miteinander in Berührung kommen können, ohne dass Spuren hinterlassen werden – sei es ein Täter, der Partikel vom Tatort mit sich trägt, oder ein Detail, das der Täter unbewusst am Tatort hinterlässt.
Dieses Prinzip gilt jedoch nicht nur für die Forensik. Es beschreibt auch das Leben selbst – und die Spuren, die wir in den Leben anderer Menschen hinterlassen.
Miss Harkness’ letzter Fall erzählt die wahre Geschichte der Geburt der modernen Forensik – verpackt in ein packendes Kriminalabenteuer mit historischen Persönlichkeiten.
Viel Freude beim Lesen!
Bradley Harper
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